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Warum unser Gehirn das Wort „Nicht“ sehr wohl versteht

Hypnose hilft, auch wenn alles andere versagt.

James Braid

Immer mal wieder fragen uns Hypnotisanden, warum wir in unserer Hypnose das Wort „Nicht“ verwenden. Einige Menschen sind der Meinung, unser Gehirn verstehe das Wort „Nicht“ nunmal nicht. Untermauert wird diese These mit dem Beispiel des rosa Elefanten: „Denke jetzt NICHT an einen rosa Elefanten.“ 

Vorab kann gesagt werden: Unser Gehirn versteht das Wort „Nicht“ sehr wohl. Unzählige erfolgreiche Raucherentwöhnungen mit den Suggestionen „Du bist vollkommen davon überzeugt, dass du nicht mehr rauchen wirst“, geben uns recht. In diesem Artikel wollen wir dieser Behauptung auf den Grund gehen und herausfinden, warum unser Gehirn das Wort „Nicht“ sehr wohl versteht. Als Beispiel dient uns der berühmte rosa Elefant.

Der Fall des rosa Elefanten

Unser Gehirn ist ein erstaunliches Organ, das komplexe Informationen verarbeiten und unsere Wahrnehmung und Handlungen steuern kann. In der Sprache spielen Worte eine entscheidende Rolle bei der Kommunikation und dem Ausdruck unserer Gedanken. Ein interessanter Aspekt dabei ist die Art und Weise, wie unser Gehirn das Wort „Nicht“ interpretiert. Oft wird behauptet, dass unser Gehirn das Wort „Nicht“ nicht versteht und stattdessen nur das Gegenteil wahrnimmt. 

Die Macht der Vorstellungskraft

Unser Gehirn verfügt über eine erstaunliche Fähigkeit zur Vorstellungskraft. Wenn wir beispielsweise die Anweisung erhalten, nicht an einen rosa Elefanten zu denken, ist es unvermeidlich, dass wir uns genau das vorstellen.

Warum passiert das? Es liegt daran, dass unser Gehirn in Bildern denkt und arbeitet. Es ist viel einfacher für unser Gehirn, sich ein Bild von einem rosa Elefanten vorzustellen, als sich vorzustellen, was nicht existiert.

Die Negation verstehen

Die Art und Weise, wie unser Gehirn die Negation versteht, ist komplexer als einfach nur das Gegenteil zu denken. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass unser Gehirn sehr wohl in der Lage ist, die Negation zu verstehen und die beabsichtigte Bedeutung eines Satzes zu erfassen. Wenn wir beispielsweise den Satz „Denke nicht an einen rosa Elefanten“ hören, erkennt unser Gehirn das Wort „nicht“ als Hinweis darauf, dass wir das Bild eines rosa Elefanten unterdrücken sollen. Es ist ein Prozess der kognitiven Kontrolle, bei dem unser Gehirn die automatische Reaktion auf das Bild des rosa Elefanten unterdrückt.

Die Rolle der Aufmerksamkeit

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der erklärt, warum unser Gehirn das Wort „Nicht“ versteht, ist die Rolle der Aufmerksamkeit. Wenn uns gesagt wird, nicht an einen rosa Elefanten zu denken, lenkt unsere Aufmerksamkeit automatisch auf den rosa Elefanten. Unser Gehirn fokussiert sich auf das, was wir vermeiden sollen, und verstärkt dadurch die Vorstellung des rosa Elefanten. Es ist wie ein innerer Konflikt zwischen dem Unterdrücken des Gedankens und der gleichzeitigen Aufmerksamkeit, die wir ihm schenken.

Kontext und Verständnis

Ein weiterer wichtiger Faktor, der erklärt, warum unser Gehirn das Wort „Nicht“ versteht, ist der Kontext und unser Verständnis der Sprache. Wenn wir in einem Gespräch das Wort „Nicht“ verwenden, sind wir uns normalerweise bewusst, dass es eine Negation darstellt und das Gegenteil ausdrückt. Unser Gehirn ist in der Lage, den Kontext und das Verständnis der Sprache zu berücksichtigen. Wenn wir zum Beispiel sagen: „Denke nicht an einen rosa Elefanten, sondern an einen blauen Papagei“, ist unser Gehirn in der Lage, die beabsichtigte Bedeutung zu erfassen und den rosa Elefanten zu unterdrücken, während es sich auf den blauen Papagei konzentriert. Es ist ein Prozess des Umschaltens der Aufmerksamkeit, der durch unsere sprachlichen Anweisungen angeleitet wird.

Die Rolle der Erwartungen

Unsere Erwartungen und Annahmen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Interpretation von „Nicht“-Aussagen. Wenn wir beispielsweise den Satz „Verliere nicht den Fokus“ hören, basiert unsere Interpretation darauf, dass wir bereits wissen, was es bedeutet, den Fokus zu verlieren. Unser Gehirn nutzt diese Annahmen, um die beabsichtigte Bedeutung zu verstehen und unsere Aufmerksamkeit auf das zu lenken, was wir erreichen sollen.

Wissenschaftliche Studien: Das „Nicht“ in der Kommunikation

Wissenschaftliche Studien untersuchten die Auswirkungen des Wortes „Nicht“ in der Kommunikation. Einer Gruppe wurden verschiedene Anweisungen gegeben, die das Wort „Nicht“ enthielten. Die Ergebnisse zeigen, dass die Teilnehmer in der Lage sind, die beabsichtigte Bedeutung der „Nicht“-Aussagen zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren.

Die Studie bestätigt, dass unser Gehirn das Wort „Nicht“ durchaus versteht und in der Lage ist, die beabsichtigte Bedeutung zu erfassen. Es untermauert die Erkenntnisse früherer Forschungen und zeigt, dass die Interpretation von „Nicht“-Aussagen von verschiedenen Faktoren wie Vorstellungskraft, Aufmerksamkeit, Kontext und Erwartungen beeinflusst wird.

Fazit

Insgesamt können wir festhalten, dass unser Gehirn das Wort „Nicht“ sehr wohl versteht. Obwohl es zunächst paradox erscheinen mag, dass wir uns beim Versuch, das Wort „Nicht“ zu ignorieren, genau das vorstellen, was wir vermeiden wollen, liegt dies an der Art und Weise, wie unser Gehirn Informationen verarbeitet. Durch die Berücksichtigung des Kontexts, der Aufmerksamkeit, der Annahmen und des Verständnisses der Sprache sind wir in der Lage, die beabsichtigte Bedeutung von „Nicht“-Aussagen zu erfassen.

Der rosa Elefant dient als anschauliches Beispiel dafür, wie unsere Vorstellungskraft und unsere Aufmerksamkeit auf das gelenkt werden, was wir vermeiden sollen. Doch wir sollten auch bedenken, dass die Macht der Vorstellungskraft positiv genutzt werden kann, um uns bei der Visualisierung von Zielen und positiven Veränderungen zu unterstützen.

 

 


Quellen:

(1) Alex R. DeCasien, Robert A. Barton, James P. Higham (2022): Understanding the human brain: insights from comparative biology,
Trends in Cognitive Sciences, Volume 26, Issue 5. ISSN 1364-6613. Online verfügbar unter: https://doi.org/10.1016/j.tics.2022.02.003

(2) Marcela Ovando-Tellez (2022): Brain connectivity–based prediction of real-life creativity is mediated by semantic memory structure. Science Advances. Vol. 8. Issue 5. Online verfügbar unter https://www.science.org/doi/10.1126/sciadv.abl4294

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Bis Dienstag zum nächsten Termin.

Bianca F.

Bianca Friedrich
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