Um es kurz und knapp zu sagen: Ja, Hypnose ist echt. Es gibt sie wirklich und sie funktioniert auch. Hypnose gibt es schon seit circa 4000 Jahren und war seit jeher ein Bestandteil von Heilungs-Ritualen. Anfang des 20. Jahrhunderts geriet die Hypnose aber in Vergessenheit, weil eine ihrer Hauptwirkungen, nämlich die Schmerzfreiheit während Operationen, durch das neu entdeckte Chloroform herbeigeführt werden konnte. (1)
Weiterhin hat die Hypnose durch die sogenannte Showhypnose einen schlechten Ruf bekommen. Damit will nicht gesagt sein, dass die Showhypnose unecht ist und, dass da etwa Schauspieler auf der Bühne stehen würden. Das Problem liegt eher darin, dass den Zuschauern eine kleine Information verheimlicht wird: Die meisten Menschen wurden bereits vor dem großen Bühnenauftritt mehrmals hypnotisiert, so dass sie anhand einer simplen Sache wie beispielsweise durch ein Fingerschnippen umfallen. Es wurde also bereits vorher im Hypnotisanden dieser „Trigger“ gelegt. Kommt er auf die Bühne, kann der Hypnotiseur sein „Wunder“ vollbringen. Denn niemand fällt einfach so um, wenn mit dem Finger geschnippt wird, auch nicht, wenn es ein Hypnotiseur tut.
Das erinnert an den Biologieunterricht in der Schule: Die sogenannte klassische Konditionierung, erforscht von Pawlow, der seinen Hund darauf konditionierte, nur anhand eines Glockensignals Speichel zu produzieren. Jedes Mal, wenn er ihm sein Futter brachte, läutete er gleichzeitig eine Glocke. Nach einiger Zeit musste Pawlow nur noch die Glocke läuten, um die Speichelreaktion auszulösen. Selbst wenn die Funktionsweise der Hypnose deutlich komplexer ist, kann dieser Vergleich zum Verständnis beitragen. Pawlow konnte gezielt Reaktionen konditionieren, der er dann aber auch wieder löschen konnte. Auch mit der Hypnose kann eine Konditionierung (wie z.B. Angstzustände oder Abhängigkeiten) wieder umgedreht werden.
Quellen:
(1) Kossak, H. & Zehner, G. (2011). Hypnose beim Kinder-Zahnarzt, Verhaltensführung und Kommunikation. Springer Verlag. S. 3, 113.