Fast jeder von uns hat das Wort „Komfortzone bzw. Comfort Zone“ schon einmal verwendet. Was aber verbirgt sich eigentlich genau hinter dem Begriff? Was ist die Zone, die scheinbar mit Komfort verbunden ist? Und warum spricht man immer davon, dass die Komfortzone verlassen werden soll?
Was ist die Komfortzone?
Nehmen wir an, du wüsstest so gar nichts mit dem Begriff „Komfortzone“ anzufangen. Welche Assoziationen hättest du mit dem Wort? Würde sich das Wort eher positiv oder eher negativ für dich anfühlen? Richtig, für die meisten von uns würde sich das Wort „Komfortzone“ eher positiv anfühlen. Wie eine Kuscheldecke mit einer gemütlichen Couch und vielen, vielen weichen Kissen, um sich dort hineinfallen zu lassen und sich sicher und geborgen zu fühlen. Eben eine Ecke mit der Aufschrift „Komfortzone“, eine Lounge, die zur Entspannung einlädt.
Was aber ist die Komfortzone in Wirklichkeit? Einerseits ist die Komfortzone tatsächlich ein bisschen diese Lounge-Ecke. Andererseits sollte man es sich dort auch nicht zu komfortabel machen. Nicht umsonst gibt der Duden an, dass das Wort „oft leicht abwertend“ (1) verwendet wird. Deshalb trifft „Gewohnheitszone“ die exakte Bedeutung wohl deutlich besser. Denn sicherlich ist die Komfortzone ein Bereich, innerhalb dessen du es dir gerne gemütlich machst und wo du dich wohl fühlst. Wohl, sicher und geborgen.
Warum verharren wir in der Komfortzone?
Aber ist die Komfortzone etwas Erstrebenswertes? Etwas, das sich zu erreichen lohnt? Nein, denn wir sprechen doch nicht ohne Grund häufig genug vom Verlassen der Komfortzone. Besser: Vom Verlassen der Gewohnheitszone. Die sogenannte Komfortzone – um bei der üblichen Bezeichnung zu bleiben – könnte man nämlich definieren als Bereich, innerhalb dessen du an alten Gewohnheiten festhältst.
Warum tun wir das? Ganz einfach: Aus Angst vor dem Neuen, dem Unbekannten, vor Fehlern und Misserfolgen. Das Verlassen der Komfortzone hält zahlreiche Risiken für uns bereit. Für viele von uns fühlt es sich gefährlich an, die Komfortzone zu verlassen. Wie ein Fluss mit Krokodilen, der hinter der weichen Lounge-Ecke auf uns wartet. Und dennoch kann es immense Vorteile haben, die Komfortzone zu verlassen und sich seiner Angst vor Krokodilen zu stellen. Krokodile beißen ohnehin in den seltensten Fällen, versprochen.
Warum solltest du die Komfortzone verlassen?
Was erwartet dich wohl außerhalb der Komfortzone? Außerhalb der Komfortzone liegt die Wachstumszone. Dort stellst du dich neuen Herausforderungen. Klingt doch gar nicht so unspannend, oder? Du kannst wachsen und lernst dazu, während die Komfortzone mit der Zeit auch eintönig und langweilig werden kann.
Und noch viel besser: Jenseits der Comfort Zone wartet diejenige Zone, innerhalb derer du dich selbst verwirklichen kannst. Die Komfortzone ist dafür viel zu eng und begrenzt. Erst beim Verlassen der Komfortzone eröffnen sich dir all diejenigen Möglichkeiten, die dir gestatten, ganz individuell zu leben, nach den Standards, die genau dir entsprechen. Du kannst dich ausprobieren und schauen, wer oder was zu dir passt, wohingegen die Komfortzone dich stets begrenzt hält in dem, was du bereits kennst.
Wenn du dein Leben lang in der Komfortzone bleibst, wirst du dies spätestens am Ende deines Lebens womöglich bereuen. Je öfter du die Schwelle zwischen Komfortzone und Wachstumsphase übertrittst, desto leichter wird es dir fallen, dich immer wieder in die Wachstumsphase zu trauen und Neues zu wagen. Du wirst mutiger, auch deshalb, weil du bereits erfahren durftest, welch große Geschenke in der Wachstumsphase auf dich warten: Du wächst über dich selbst hinaus, stärkst dein Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl, sowie deine empfundene Selbstwirksamkeit, also das Gefühl von „Ich kann etwas bewirken in meinem Leben“. In der Wachstumsphase sorgst du dafür, dass du deine Wünsche und Ziele erreichst. Hypnose hilft dir, ein Mind-Set der Wunscherfüllung zu etablieren und alle daran hinderlichen Gewohnheiten abzulegen. Du blühst regelrecht auf und strebst nach Selbstverwirklichung.
Klingt das nicht wunderbar? Also trau dich! Raus aus der Comfort Zone!
Risiken außerhalb der Komfortzone
Eine Warnung sei jedoch erwähnt: Wenn man sich zu viel zumutet, landet man schnell auch in der Panikzone. Wenn du beispielsweise unter Flugangst leidest, solltest du dir als Jungfernflug nicht unbedingt eine Langstrecke aussuchen. Natürlich ist der Wille, die Angst überwinden zu wollen, lobenswert und mutig, dennoch ist es aber auch sinnvoll, sich selbst nicht zu überfordern. Denn der Schuss kann nach hinten losgehen, sodass du dich künftig gar nicht mehr über die Komfortzone hinauswagst. Es empfiehlt sich also, bei allem Mut auch achtsam mit sich selbst zu sein.
Quellen:
(1) Duden: Komfortzone. Online verfügbar unter https://www.duden.de/rechtschreibung/Komfortzone
(2) K. Riley, K. Solic (2017): Change Happens Beyond the Comfort Zone. Bringing Undergraduate Teacher-Canditates Into Activist Teacher Communities.
Journal of Teacher Education. Vol 68, Issue 2. Online verfügbar unter https://doi.org/10.1177/0022487116687738