Wer Charisma besitzt, dem fällt vieles leichter im Leben. Wir hören charismatischen Persönlichkeiten gespannt zu und lassen uns von ihren Worten mitreißen. Es klingt fast wie jene geheimnisvolle Macht der Jedi-Ritter. Glücklicherweise benötigt man keine übernatürlichen Kräfte für einen charismatischen Auftritt. Charisma kann man lernen. Das Talent, charismatisch aufzutreten, wird einem selten in die Wiege gelegt. Doch jeder von uns kann lernen, positiver wahrgenommen zu werden. Wie gelingt diese charismatische Wahrnehmung? Wie begeisterst du andere von deinen Ideen? Wie kannst du mit deinem Auftritt glänzen?
Mehr Selbstvertrauen durch Selbstüberzeugung
Wer von sich überzeugt ist, schafft es auch andere von sich zu überzeugen. Das Fundament eines charismatischen Charakters ist Selbstvertrauen. Ohne Selbstvertrauen wirst du andere kaum in deinen Bann ziehen. Sei dir deiner Stärken und Schwächen bewusst. Genieße es, wenn du etwas tun kannst, worin du brillierst. Akzeptiere andererseits deine Schwächen und arbeite daran, diese zu verbessern. Dadurch wirst du selbstsicherer und meisterst selbst schwache Momente erfolgreich. Wenn du mit dir und deinem Tun zufrieden bist, wirst du das ausstrahlen und auf andere Menschen positiver wirken. Der erste Grundstein für Charisma ist somit gelegt.
Beeindrucke durch deine Körpersprache
Menschen, die eine besondere Faszination ausstrahlen, haben etwas gemeinsam. Ihre Körpersprache ist lebendig und ausdrucksstark. Angefangen von Haltung und Gestik, bis hin zu einer Vielzahl an Gesichtsausdrücken begeistern sie nicht nur durch Worte, sondern vor allem durch die Art und Weise wie sie diese kommunizieren.
Einfache Tricks helfen dir einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Nimm eine aufrechte selbstbewusste Körperhaltung ein. Blicke deinem Gesprächspartner in die Augen und höre aufmerksam zu. Vermeide aber zu penetrantes Starren, da dieses wiederum einschüchternd wirken kann. Deine Hände sollten nicht in den Hosentaschen versinken. Nutze sie um deine Worte mit adäquaten Gesten zu verstärken. Spreche deutlich und nimm dir vor allem die Zeit dazu. Lasse Worte und Gesten auf deine Zuhörer wirken. Eine kleine Sprechpause im richtigen Moment hat oftmals mehr Kraft als tausend Worte.
Empathie: Verbindung schaffen durch Mitgefühl
Der Grat zwischen Charisma und Arroganz ist ein schmaler. Schnell kann der positive Eindruck einer charismatischen Persönlichkeit ins Negative kippen und man wird als egoistisch und arrogant wahrgenommen. Bei diesem Grat hilft Empathie. Wer sich in andere Menschen hinein versetzen kann, mit ihnen leidet oder sich aufrichtig mit ihnen freut, wirkt sympathisch. Das heißt selbstverständlich nicht, dass man immer einer Meinung mit den Anderen sein muss. Wenn man aber Mitgefühl äußert, führt das zu einer höheren Kompromissbereitschaft des Gegenübers. Verhandlungen verlaufen einfacher, die eigenen Argumente werden besser angenommen und oftmals lässt sich ein Konflikt mit positivem Ausgang für alle Parteien lösen.
Das passende Erscheinungsbild
Unterstützend zur Körpersache hat auch dein Erscheinungsbild einen unmittelbaren Einfluss darauf, wie du bei deinem Umfeld ankommst. Nur wenige würden sich mit ungepflegten Händen oder in einer durchlöcherten Jeans zu einem Jobinterview aufmachen. Sicherlich wäre es umgekehrt nicht ratsam, sich mit Anzug und Krawatte bei einem Start-Up vorzustellen. Versuche dich zum Anlass passend zu kleiden. Du solltest einen positiven Eindruck hinterlassen können, ohne übertrieben zu wirken.
Authentizität
Bei diesen Tipps kann es schnell geschehen, dass du dich in bestimmte Rollen begibst, die gar nicht zu dir passen. Bist du eher introvertiert, wird es dir schwer fallen plötzlich im Mittelpunkt des Geschehens zu stehen. Selbst wenn du deine Rolle gut spielst, würdest du nicht als authentisch wahrgenommen werden.
Dein „Charisma-Faktor“ muss aber auch nicht sofort in die Höhe schnellen. Besser ist es diesen langsam, aber dafür nachhaltig aufzubauen. Setze die Tipps schrittweise um und arbeite jeden Tag ein wenig an deiner Ausstrahlung. Dadurch kannst du deine eigenen Grenzen stetig ausdehnen, ohne sie sprengen zu müssen. Nur wenn du beim Formen deines Charakters auch du selbst bleiben kannst, wirst du von deinen Mitmenschen als authentisch angesehen. Du musst dich nicht neu erschaffen, sondern nur das Potential hervorbringen, welches schon immer in dir gesteckt hat.
Quellen:
(1) Joseph A. Raelin (2017): What are you afraid of: Collective leadership and its learning implications. Online verfügbar unter https://doi.org/10.1177/1350507617729974
(2) John Antonakis, Marika Fenley, Sue Liechti (2012): Can Charisma Be Taught? Tests of Two Interventions. Academy of Management. Learning & Education Vol. 10, No. 3 Research & Reviews. Online verfügbar unter https://doi.org/10.5465/amle.2010.0012
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