In dir kocht Wut hoch: Deine Nachbarn feiern nachts zum dritten Mal in diesem Monat eine Party. Du liegst im Bett und kannst wegen der lauten Musik nicht schlafen. Bereits die letzten beiden Male hast du um Ruhe gebeten. Schließlich wissen deine Nachbarn doch, dass du morgen arbeiten musst und auf deinen Schlaf nicht verzichten kannst.
Du hast jetzt zwei Möglichkeiten: Loslassen und akzeptieren, dass dir dein Schlaf geraubt wird, oder dich ein weiteres Mal beschweren. Option 1 ist nur dann ratsam, wenn du tatsächlich mit dieser Lösung innere Ruhe findest, anstatt dich unruhig und wütend im Bett hin und her zu wälzen. Denn: Negative Emotionen zu verdrängen macht auf Dauer krank. Und nein, wir meinen damit keinen harmlosen Schnupfen.
Verdrängte Emotionen machen krank
Die Universität Jena führte eine der ersten Meta-Analysen bezüglich des Zusammenhangs zwischen physischen Erkrankungen und verdrängten Emotionen durch. Dabei wurden verschiedene Studien zusammengetragen, die Krankheiten wie Krebs, Asthma, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf einen möglichen Zusammenhang mit Verdrängungsmechanismen untersucht hatten.
Das Ergebnis: Tatsächlich gibt es eine Korrelation zwischen dem Phänomen der „Repression“ – so der psychologische Fachausdruck für „Verdrängung“ – und bestimmten physischen Erkrankungen. Zu Letzteren zählen vor allem Krankheiten, die zurückzuführen sind auf Bluthochdruck. Setzt man Menschen, die Emotionen tendenziell verdrängen, psychischem Stress aus, reagieren sie physisch deutlich stärker auf den Stress als Menschen, die ihren Gefühlen im Allgemeinen mehr Raum geben. Typische Anzeichen sind beispielsweise Schwitzen oder ein beschleunigter Puls, der infolge des Bluthochdrucks wiederum zu Leiden wie koronaren Herzerkrankungen und Nieren- oder Augenschäden führen kann. (1)(2)
Es ist also keinesfalls gesund, Gefühle einzuschließen bzw. zu verdrängen, nur weil sie von unserer Gesellschaft gemeinhin als negativ bewertet werden. Eine Emotion ist erst einmal nichts Negatives, sondern einfach Energie, die heraus möchte – so der lateinische Wortursprung emovēre = herausbewegen. Wird ein Gefühl hingegen eingeschlossen, setzt es sich im Körper fest und richtet dort oftmals ernsthaften Schaden an.
Verdrängte Emotionen führen zu Überreaktionen
Jemand, der die Tendenz hat, seine Gefühle stark zu kontrollieren, droht ab einem bestimmten Stress-Level „herauszuplatzen“. Denn die verdrängten Emotionen stauen sich auf und entladen sich ab einem bestimmten Punkt. Deshalb ist es wichtig, den eigenen Stress-Level zu reduzieren.
Sicherlich hast auch du ein paar Menschen in deinem Umfeld, die Emotionen oft verdrängen, in Einzelfällen jedoch zu sehr heftigen Reaktionen neigen. Da kann ein zerbrochenes Glas oder ein nicht gesetzter Blinker im Straßenverkehr durchaus für Furore sorgen. Im schlimmsten Fall bekommen solchen Menschen immense Schwierigkeiten mit ihrem Umfeld, weil niemand versteht, warum sie so heftig reagieren.
Verdrängte Emotionen enden in Selbstentfremdung
Durch das Wegschieben von Emotionen bauen Betroffene Abstand zu ihrem Inneren auf. Die Folgen sind innere Leere und Selbstentfremdung, was wiederum zur Depression führen kann. Selbstentfremdung geht stets einher mit Müdigkeit und einer Minderung an Lebensfreude. Betroffene wundern sich, warum nichts mehr so richtig Freude bereitet.
Oft erkennt man Menschen, die ihre Emotionen verdrängen, daran, dass sie sich ständig ablenken – beispielsweise mit der Arbeit, dem Haushalt, Computerspielen, Fernsehen oder übermäßigem Essen. Ein Moment der Ruhe oder gar Selbsthypnose wird als bedrohlich empfunden. Sport wird ausnahmslos in Kombination mit dem Handy oder dem Fernseher betrieben.
All dies sind Maßnahmen, um sich nicht mit den eigenen inneren Prozessen beschäftigen zu müssen. Gegebenenfalls mit gravierenden physischen und psychischen Folgen, wie wir bereits gesehen haben.
Verdrängte Emotionen aufspüren und auflösen
Fragst du dich, ob auch du verdrängte Emotionen in dir trägst? Viele Menschen sind sich ihrer unterdrückten Emotionen gar nicht bewusst, da sie den Prozess der Verdrängung so sehr internalisiert haben, dass ihnen dieser kaum noch vor Augen liegt. Die negativen Emotionen werden – wie automatisch – ins Unterbewusstsein verschoben, von wo aus sie dem Körper und der Seele schaden.
Hypnocoaching eignet sich herausragend, um verdrängte Emotionen aufzuspüren, weil diese im Unterbewusstsein zu finden sind. Du wirst mit deinem Unterbewusstsein in Kontakt treten, sodass alles Verdrängte sich zeigen und ins Bewusstsein gelangen kann. Solltest du dich davor fürchten, sei dir gesagt, dass ein erfahrener Hypnocoach den Prozess so steuern wird, dass du ihn gut bewältigen wirst. Hypnotisanden fragen uns oft, ob dabei etwaige Geheimnisse offenbart werden müssen. Die Antwort ist ein klares „Nein“. Du teilst deinem Hypnocoach nur das mit, was für dich in Ordnung ist – so wie du es auch im Wachzustand tun würdest.
Es kann für dich eine wunderbare Erfahrung werden, deine verdrängten Emotionen aufzuspüren und aufzulösen. Verdrängte Emotionen treten in Hypnose an die Oberfläche und du lernst, sie zu verarbeiten. Einige unserer Hypnotisanden beschreiben ein noch nie gekanntes Gefühl von innerer Freiheit. Hierzu findest du Hypnose Erfahrungsberichte bei YouTube. Unsere Hypnocoaches helfen dir gerne, dein Unterbewusstsein auf verdrängte Emotionen hin zu überprüfen. Trau dich, denn es lohnt sich: In nur wenigen Hypnocoaching Sitzungen befreist auch du dich von verdrängten Emotionen.
Quellen:
(1) K. Mitte, M. Mund (2012): The cost of repression: A meta-analysis on the relation between repressive coping and somatic diseases. Health Psychology 31(5), S. 640-649. Online verfügbar unter https://doi.apa.org/doiLanding?doi=10.1037%2Fa0026257
(2) R. W. Baloh (2021): Psychosomatic Illness in the Twentieth Century. Medically Unexplained Symptoms. Copernicus, Cham. Online verfügbar unter https://doi.org/10.1007/978-3-030-59181-6_4