Jetzt habe ich mich wieder in etwas verbissen. An diesem Problem beiße ich mir die Zähne aus. Wenn ich nur noch eine Weile die Zähne zusammenbeiße, dann werde ich das Projekt erfolgreich abschließen. Bestimmt hast du in deinem Leben selbst schon einmal eine dieser Redewendungen verwendet, ohne dir darüber groß Gedanken zu machen. Dabei spiegeln sie ein weit verbreitetes körperliches Phänomen wider: Das Zähnepressen und Zähneknirschen in körperlich oder emotional anspruchsvollen Stresssituationen. (1)
Oft bleibt das Zähnepressen und Zähneknirschen für lange Zeit unbemerkt. Dabei knirschen und pressen wir nicht nur, wie oft angenommen, im Schlaf mit den Zähnen, auch im Wachzustand kommt es zum Zähneknirschen (in der Fachsprache unterscheidet man zwischen Schlaf- und Wachbruxismus). (2) Trotzdem werden wir uns dem Knirschen oft erst bewusst, wenn uns jemand darauf anspricht oder wir Kiefer- und Zahnprobleme bekommen und der Gang zum Zahnarzt ansteht. Dieser stellt dann Schliffflächen, Risse und Aussprengungen im Zahnschmelz sowie weitere medizinische und ästhetische Symptome an unseren Zähnen fest, die das Ausmaß unseres Pressens und Knirschens erst erkennbar machen. Doch anders als bei Karies oder Entzündungen im Mundbereich, liegen dem Zähneknirschen oft psychische Auslöser Zugrunde. Inzwischen weiß man, dass ungefähr jeder Zweite in einer stressigen Lebensphase mit den Zähnen knirscht, es jedoch nur bei etwa 20% der Bevölkerung zu einem dauerhaften Phänomen mutiert. (3)
Zähneknirschen – Beobachte dich selbst
Es ist wichtig das Phänomen über einen längeren Zeitraum zu beobachten, um der Ursache auf den Grund zu gehen. Besonders, wenn dein Zahnarzt keine Kieferfehlstellung feststellen konnte. Merkst du, dass du deinen Kiefer in bestimmten Situationen zusammenpresst oder anfängst mit den Zähnen zu knirschen? In welchen Situationen spannt sich dein Kiefer an? Kannst du darin ein Muster erkennen? Kommt das Pressen und Knirschen in für dich stressigen Situationen besonders oft vor?
Schöne Zähne mit Hypnose
Hypnose hilft, wenn psychische Faktoren eine Rolle spielen. Es gibt beispielsweise Menschen, die ihre Zähne immer dann zusammenpressen, wenn sie sich konzentrieren müssen. Auch wenn Stress die Ursache für dein Zähnepressen und Zähneknirschen ist und kein Fehlbiss vorliegt, helfen Aufbissschienen nichts. Um einen stressbasierten Bruxismus zu behandeln, wird deshalb bei der Stressbewältigung angesetzt. (3) Hypnose hat sich bewährt, besser mit Stress umzugehen, denn Hypnose ist selbst ein Zustand tiefer Entspannung, in dem dein Unterbewusstsein neue Umgangsweisen mit Stresssituationen erlernen kann und Stressfaktoren aufgelöst werden können. So wirst du deinen Alltag ohne Zähneknirschen bewältigen und musst stressige Situationen nicht mehr zähneknirschend hinnehmen.
Quellen:
Correlation between stress, stress-coping and current sleep bruxism. Giraki et al; BioMed Central Ltd. 2010. Veröffentlicht in Head & Face Medicine 2010 6:2. Online verfügbar unter: https://head-face-med.biomedcentral.com/articles/10.1186/1746-160X-6-2
Bruxismus – Zähneknirschen und Kieferpressen. Unbewusste Kaumuskelaktivität. Hrsg. GZFA – Gesellschaft für Zahngesundheit. Online verfügbar unter: https://www.gzfa.de/diagnostik-therapie/beschwerdebilder/bruxismus-zaehneknirschen/
Bruxismus als Risikofaktor einer Craniomandibulären Dysfunktion (CMD). Oesterreich, Dietmar (Prof. Dr.): Hrsg. Bundeszahnärtztekammer. Januar 2018. Online verfügbar unter: bzaek.de/fileadmin/PDFs/b14/bruxismus_zaehneknirschen_cmd.pdf